Neues Veranstaltungsformat für Digitalisierung, Nachhaltigkeit und neue Arbeitsformen

 

Das Transformation Forum ist ein multiperspektivisches Forum zur Erkundung der Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der organisatorischen Transformation im Kontext der vierten industriellen Revolution. Durch die Kombination von wissenschaftlichen Erkenntnissen mit Erfahrungen aus der Praxis zielt die Veranstaltung darauf ab, das Verständnis für die sogenannte „Triple Transformation“ – Digitalisierung, Nachhaltigkeit und sozialer Wandel – zu vertiefen und zu diskutieren, warum viele Transformationsbemühungen scheitern. Durch Expertenvorträge, Kleingruppendiskussionen und interaktiven Austausch werden die Teilnehmenden dazu angeregt, die Komplexität von Transformationsprozessen ganzheitlich zu reflektieren und sich mit ihr auseinanderzusetzen.

Am 15. Mai fand das erste Transformationsforum der Plattform Industrie 4.0 statt – ein neues Veranstaltungsformat, das Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenbringt, um über die großen Veränderungsprozesse unserer Zeit zu diskutieren: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und neue Arbeitsformen. Im Mittelpunkt standen Erfahrungen, Analysen und praktische Ansätze für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Industrie mit drei unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Keynote-Vorträgen.

Sebastian Schlund: Triple Transformation – Zukunft der Arbeit gestalten

Sebastian Schlund (Fraunhofer Austria, TU Wien) stellte das Konzept der „Triple Transformation“ – Digitalisierung, Nachhaltigkeit und menschzentrierter Wandel – vor und fügte eine vierte Schlüsseldimension hinzu: die Wettbewerbsfähigkeit. Er betonte die Interdependenzen und Konflikte zwischen diesen Aspekten, insbesondere die Herausforderung, gleichzeitige Ziele in Einklang zu bringen. Schlund argumentierte, dass eine starke industrielle Basis für das Erreichen ökologischer und sozialer Ziele unerlässlich ist und dass es in der Zukunft der Arbeit nicht um den Verlust von Arbeitsplätzen geht, sondern um die Neugestaltung von Aufgaben in einer menschenzentrierten Weise.

 

Peter Obermair & Stefan Novoszel: Kritische Erfolgsfaktoren in Transformationsprojekten

Peter Obermair (formways GmbH) und Stefan Novoszel (Tietoevry) gaben praktische Einblicke, warum digitale Transformationsprojekte oft scheitern. Die Schlüsselprobleme sind selten technischer Natur – sie ergeben sich aus vagen Zielen, schlechter Kommunikation, überforderter Führung und ignorierten kulturellen Widerständen. Sie hoben vier Erfolgsfaktoren hervor: ein klares „Warum“, realistische Planung, kontinuierliche Kommunikation und Kulturwandel.

 

Thomas Welser: Transformation in der Praxis – Einblicke in Welser Profile

Thomas Welser, CEO von Welser Profile, gab ein praxisnahes Beispiel für die Transformation in einem familiengeführten Industrieunternehmen. Seit 2018 befindet sich Welser in einem tiefgreifenden kulturellen Wandel, bei dem Partizipation, Werte und Lernen im Mittelpunkt stehen. Das Transformationsprogramm „1plus“ und das eigenentwickelte „Welser Operating System“ zielen darauf ab, Autonomie, Verantwortung und langfristige Resilienz zu fördern.

Erkenntnisse

Die Beiträge von Sebastian Schlund, Peter Obermair, Stefan Novoszel und Thomas Welser machten deutlich, wie komplex, aber auch gestaltbar dieser Wandel ist. Es braucht differenzierte Analysen, klare Zielbilder, kulturelle Lernbereitschaft und praktische Lösungen vor Ort. Nur so kann die Industrie zukunftsfähig, resilient und menschzentriert weiterentwickelt werden.

 

Wie es weitergeht

In weiteren Transformationsforen sollen Safety & Security sowie Lieferkettenfragen diskutiert werden. Die Ergebnisse werden Eingang in die Strategieerarbeitung finden.